Die Konservative Mitte im Kreistag setzt sich gegen die Schließung der Kinderklinik, Geburtenstation und Gynäkologie im Klinikum Freital ein und fordert die Prüfung der Rekommunalisierung. Trotz finanzieller Bedenken hält die Konservative Mitte an ihrem Antrag fest und betont, dass öffentliche Trägerschaft eine nachhaltige Lösung sein könnte. Die Konservative Mitte bittet um Ihre Ideen und Argumente zur Sicherung der medizinischen Versorgung. Vorschläge können per E-Mail (krankenhaus-freital@die-konservative-mitte.de) oder über ein Online-Formular eingereicht werden.
Konservative Mitte fordert Rekommunalisierung des Freitaler Krankenhauses
Die Konservative Mitte im Kreistag findet sich mit der Schließung der Kinderklinik, der Geburtshilfe und der Gynäkologie im Klinikum Freital nicht ab. Sie fordert die Prüfung der Rekommunalisierung des Freitaler Krankenhauses oder anderer Möglichkeiten zur dauerhaften Sicherung der medizinischen Versorgung. Hierfür hat die Gruppe die erforderlichen Unterschriften von Kreisräten gesammelt, damit dieser Antrag in einer der nächsten Sitzungen des Kreistages behandelt werden kann.
Kritik an der Rekommunalisierung: Zwei zentrale Gegenargumente
Zwischenzeitlich werden Stimmen laut, dass der Wechsel der Trägerschaft vom HELIOS-Konzern zum Landkreis Sächsische Schweiz – Osterzgebirge nicht leistbar wäre. Im Wesentlichen liegen hierfür schwerpunktmäßig folgende zwei Argumente zugrunde:
- Finanzierung: Der Landkreis kann sich weder den Erwerb des Objekts, die Sanierung und Instandhaltung noch den dauerhaften Betrieb leisten. Ein Krankenhaus eines Konzerns könne auf breitere Erfahrungen und andere Konditionen beim Materialeinkauf oder Personal zurückgreifen. Krankenhäuser in Trägerschaft anderer Landkreise seien defizitär oder stünden vor der Privatisierung.
- Rückläufige Fallzahlen: Die Schließung der Stationen im Freitaler Krankenhaus sei unausweichlich, da die Mindestfallzahlen der Krankenhausreform des Bundes nicht erreicht werden. Es sei keine wirtschaftliche Entscheidung von HELIOS.
Forderung nach Prüfauftrag bleibt
Peter Pfitzenreiter, Vorsitzender der Konservativen Mitte und Vorsitzender der Gruppe im Kreistag, hält dennoch an einer Prüfung fest: „Die Bedenken sind nachvollziehbar. Aber: Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe. Und hier geht es um einen Weg, wie wir als Landkreis selbst Verantwortung übernehmen können und nicht abhängig von einer Konzernzentrale in Berlin sind. Deshalb werden wir an dem Antrag festhalten und wollen den Kreistag überzeugen, dass der Landkreis die Rekommunalisierung des Freitaler Krankenhauses prüfen soll.“
Finanzierungsoptionen vorhanden, es geht nicht ums Geld, sondern um die Zukunft!
Hinsichtlich der Finanzierung sieht Pfitzenreiter, der auch als Erster Bürgermeister in Freital für die Stadtfinanzen verantwortlich ist, Spielräume: „Man muss sich vor Augen halten, dass HELIOS eine Umsatzrendite von etwa 10 % als Zielgröße herausgibt. Hier wird mit der öffentlichen Daseinsvorsorge eines Krankenhauses viel Gewinn erwirtschaftet, den ein öffentlicher Träger auch für defizitäre, aber für die Region wichtige Stationen einsetzen könnte.“ Bis ein Zuschuss des Landkreises erforderlich sei, könnte die für den Landkreis wichtige strategische Ausrichtung des Klinikums korrigiert werden. Denn wenn junge Familien im Landkreis nicht mehr ihre Zukunft sehen, wäre dies dramatisch.
sinkende Fallzahlen in Freital sind hausgemacht
Nach den bislang vorliegenden Informationen sei die Verringerung der Fallzahlen der Geburtenstation und Kinderklinik nicht verwunderlich. Vor einigen Jahren soll der Kreißsaal umgezogen sein und so soll bspw. keine Lachgasanwendung oder Wassergeburt mehr möglich gewesen sein. Zuletzt sollen Geburten am Wochenende nicht möglich gewesen sein, da Facharztstellen nicht besetzt gewesen wären. „Man bekommt das Gefühl, dass hier bereits einige Zeit daran gearbeitet wurde, dass die Fallzahlen in Freital sinken. Mit geeigneten Gegenmaßnahmen, wie es andere Kliniken vormachen, hätte man diesem Trend gerade durch die Nähe zu Dresden entgegenwirken können.“
Der Breitbandausbau als Vorbild
Abschließend betont Peter Pfitzenreiter: „Landrat Michael Geisler betont beim von Bund und Land finanzierten Breitbandausbau immer, dass der Staat immer dort eingreifen muss, wo Unternehmen dies nicht wirtschaftlich darstellen können. Dies ist auch hier der Fall, es geht um die Zukunft unseres Landkreises!“
Der Aufruf bei Youtube
Youtube-Link: https://youtu.be/HiJI8S0-JSA
Wir bitten um Eure Hilfe: Jedes Argument, jede Idee und jede Alternative ist wichtig!
In einer der nächsten Sitzungen des Kreistages (10.03.2025 oder 23.06.2025) wird der Kreistag entscheiden, ob die Rekommunalisierung des Freitaler Krankenhauses oder weitere Alternativen zur medizinischen Versorgung durch das Landratsamt zu prüfen sind. Jedes Argument, jede denkbare Alternative oder jede gute Idee sind gefragt. Deshalb bittet die Konservative Mitte um Unterstützung: Bitte senden Sie uns Ihre Gedanken per E-Mail an krankenhaus-freital@die-konservative-mitte.de oder nutzen Sie das folgende Kontaktformular.
Flyer zum Auslegen
Links
- Antrag zur Rekommunalisierung des Freitaler Krankenhauses
- Beitrag: Landkreis soll Freitaler Krankenhaus übernehmen
- Youtube: Konservative Mitte bittet um Argumente und Ideen: Warum braucht Freital eine Geburtenstation und Kinderklinik?
- Facebook: Konservative Mitte bittet um Argumente und Ideen: Warum braucht Freital eine Geburtenstation und Kinderklinik?